Immobilie beleihen – Diese Nachteile solltest du kennen

by admin

Die eigene Immobilie als Sicherheit zu nutzen, klingt für viele Eigentümer zunächst verlockend. Ob zur Finanzierung einer Modernisierung, zur Unterstützung der Kinder oder für eine größere Investition – das Beleihen des Eigenheims bietet auf den ersten Blick schnelle Liquidität. Doch hinter dieser Finanzierungsform verbergen sich auch Risiken und Nachteile, die du nicht unterschätzen solltest. Wer seine Immobilie beleihen möchte, sollte die Bedingungen genau kennen und die langfristigen Auswirkungen sorgfältig abwägen.

Belastung durch neue Schulden

Auch wenn du dein Haus oder deine Wohnung bereits abbezahlt hast, entsteht durch die Beleihung eine neue finanzielle Verpflichtung. Du nimmst ein Darlehen auf, das mit Zinsen und Tilgungsraten zurückgezahlt werden muss. Damit erhöht sich deine monatliche Belastung, was besonders problematisch werden kann, wenn dein Einkommen schwankt oder in Zukunft sinkt – zum Beispiel im Ruhestand. Wer nicht vorausschauend plant, läuft Gefahr, sich finanziell zu übernehmen.

Gefahr des Wertverlusts

Die Bank gewährt dir nur einen Kredit bis zu einem bestimmten Prozentsatz des aktuellen Immobilienwerts – in der Regel 60 bis 80 Prozent. Sollte der Marktwert deiner Immobilie in der Zukunft sinken, kann es passieren, dass deine Sicherheit nicht mehr ausreicht. Das wird dann besonders brenzlig, wenn du deine Raten nicht mehr bedienen kannst. Im schlimmsten Fall droht eine Zwangsversteigerung, bei der du dein Zuhause verlieren könntest.

Eingeschränkte Flexibilität

Sobald eine Grundschuld auf deine Immobilie eingetragen ist, bist du in deiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt. Möchtest du die Immobilie verkaufen, musst du die Grundschuld zuerst ablösen oder vom Käufer übernehmen lassen. Auch bei einer Umschuldung oder einem Wechsel der Bank können zusätzliche Kosten und bürokratischer Aufwand entstehen. Das kann deine finanziellen Planungen verkomplizieren und dich langfristig binden.

Zusätzliche Kosten durch Gebühren

Das Beleihen einer Immobilie ist nicht kostenlos. Es fallen Kosten für die Eintragung der Grundschuld im Grundbuch an, ebenso wie Notarkosten und gegebenenfalls Gebühren für die Wertermittlung. Auch die Bank selbst verlangt in der Regel Bearbeitungsgebühren oder Abschlusskosten. Diese Nebenkosten summieren sich und sollten bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden.

Psychologischer Druck durch Verschuldung

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist der psychologische Druck, der durch eine neue Verschuldung entstehen kann. Viele Menschen empfinden es als belastend, ihr bereits abbezahltes Eigentum wieder mit einer Hypothek zu belasten. Das Gefühl, nicht mehr vollständig über das eigene Haus verfügen zu können, kann das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen – besonders bei älteren Eigentümern oder Familien, die ihr Heim langfristig nutzen möchten.

Fazit

Das Beleihen einer Immobilie kann eine sinnvolle Lösung sein, wenn du kurzfristig Kapital benötigst und keine anderen Finanzierungsquellen zur Verfügung stehen. Doch du solltest dir der Nachteile bewusst sein: Neue Schulden, Risiken bei Zahlungsengpässen, eingeschränkte Flexibilität und zusätzliche Kosten können die vermeintlich einfache Lösung schnell kompliziert machen. Eine gründliche Beratung und ein klarer Blick auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten sind daher unerlässlich, bevor du dich für diesen Schritt entscheidest.

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