Wenn plötzlich jemand vor deiner Tür steht und behauptet, den Strom abstellen zu müssen, ist die Verunsicherung oft groß. Besonders dann, wenn du keinen Termin erwartet hast oder die Person keine klare Erklärung liefert. In solchen Situationen gilt: Ruhe bewahren, die Tür nicht sofort öffnen – und genau hinsehen. Denn nicht jede Person, die sich als Mitarbeiter eines Energieversorgers ausgibt, hat gute Absichten. Hier erfährst du, wie du richtig reagierst und worauf du achten solltest.
Keine Tür öffnen ohne Prüfung
Zunächst einmal: Du bist rechtlich nicht verpflichtet, jemanden unangekündigt in deine Wohnung zu lassen – auch nicht bei angeblichen Arbeiten am Stromnetz. Wenn jemand an deiner Haustür klingelt und behauptet, den Strom abstellen zu müssen, solltest du die Tür geschlossen lassen und durch den Türspion oder die Gegensprechanlage nach dem Namen, dem Unternehmen und dem Grund des Besuchs fragen. Seriöse Anbieter kündigen solche Maßnahmen in der Regel schriftlich an – oft sogar mehrere Tage vorher.
Ausweis verlangen und kontrollieren
Wenn dir der Besuch plausibel erscheint, solltest du trotzdem auf einen offiziellen Mitarbeiterausweis bestehen. Lasse dir den Ausweis durch den Türspalt oder das Fenster zeigen. Achte auf Namen, Foto, Firmenlogo und Gültigkeitsdatum. Du kannst auch direkt beim Energieversorger anrufen und nachfragen, ob die Person wirklich im Auftrag handelt. Verwende dafür nicht die Nummer, die der Besuch dir nennt, sondern die offizielle Hotline deines Anbieters – so gehst du sicher.
Typische Betrugsmaschen erkennen
Leider kommt es immer wieder vor, dass Betrüger sich als Mitarbeiter von Stadtwerken oder Energieunternehmen ausgeben. Ihr Ziel ist es, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen – sei es, um Daten auszuspionieren, Bargeld oder Wertgegenstände zu stehlen. Besonders ältere Menschen sind dabei häufig das Ziel. Eine gängige Masche: Unter dem Vorwand einer Stromabschaltung oder Zählerkontrolle wird Stress erzeugt, um dich zur unüberlegten Handlung zu drängen. Lass dich nicht unter Druck setzen.
Was bei echten Stromabschaltungen gilt
Wenn du eine Rechnung über einen längeren Zeitraum nicht bezahlt hast, kann der Stromversorger in letzter Konsequenz eine Stromabschaltung veranlassen. Aber auch das passiert nicht unangekündigt: Du bekommst in solchen Fällen mehrere Mahnungen und eine schriftliche Ankündigung der Maßnahme. Der Versorger muss dich außerdem mindestens drei Tage vor der Abschaltung schriftlich informieren. Eine unangekündigte Abschaltung durch unangemeldetes Personal an der Tür ist also nicht üblich – und meist ein Warnsignal.
So schützt du dich
Installiere möglichst einen Türspion und sichere deine Tür mit einem Kettenverschluss. So kannst du sehen, wer draußen steht, ohne die Tür vollständig zu öffnen. Besprich mit deinen Familienmitgliedern oder Nachbarn, wie ihr euch in solchen Situationen verhaltet – besonders, wenn ältere oder alleinlebende Personen im Haushalt leben. Im Zweifel gilt immer: besser einmal zu oft nein sagen als ungewo llt jemanden hereinlassen.
Fazit
Wenn jemand unangemeldet vor deiner Tür steht und behauptet, den Strom abstellen zu müssen, sei wachsam. Öffne nicht unüberlegt die Tür, prüfe die Angaben genau und kontaktiere im Zweifel selbst deinen Energieversorger. So schützt du dich nicht nur vor möglichen Betrugsversuchen, sondern behältst auch in schwierigen Situationen die Kontrolle.