Was besagt das neue Gesetz zur Stromabschaltung?

by admin

Seit dem 1. Januar 2024 gibt es in Deutschland ein neues Gesetz, das Verbraucher besser davor schützt, dass ihnen der Strom einfach so abgeschaltet wird. Gerade in Zeiten hoher Energiepreise geraten immer mehr Menschen in Zahlungsschwierigkeiten. Das Gesetz sorgt nun dafür, dass Stromsperren nur noch unter ganz bestimmten Bedingungen erlaubt sind. Ziel ist es, soziale Härten zu vermeiden und betroffene Haushalte rechtzeitig zu unterstützen.

Wann darf der Strom nicht mehr abgestellt werden?

Nach dem neuen Gesetz darf der Strom nur dann gesperrt werden, wenn:

  • Ein Zahlungsrückstand von mindestens 100 Euro besteht
  • Die Sperre mindestens vier Wochen vorher schriftlich angekündigt wurde
  • Zusätzlich eine erneute Benachrichtigung acht Werktage vor der Sperre erfolgt
  • Es keine unzumutbare Härte bedeutet, z. B. bei Pflegebedürftigen oder Familien mit kleinen Kindern
  • Der Kunde eine glaubhafte Aussicht auf baldige Zahlung darlegen kann

Diese Regeln gelten für alle Haushalte in der Grundversorgung. Bei Menschen mit besonderen Bedürfnissen – etwa wenn medizinische Geräte von Strom abhängen – ist eine Sperre grundsätzlich nicht erlaubt.

Was bedeuten die neuen Rechte für Netzwerkadministratoren?

Das Gesetz erlaubt Netzbetreibern, bei drohender Überlastung des Stromnetzes den Verbrauch bestimmter Geräte wie Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektroautos vorübergehend zu drosseln. Dabei muss aber mindestens 4,2 Kilowatt Leistung erhalten bleiben – genug für Licht, Kühlgeräte oder medizinisch notwendige Versorgung. Im Gegenzug bekommen betroffene Haushalte Rabatte auf die Netzentgelte.

Das sorgt für Stabilität im Stromnetz und verhindert flächendeckende Ausfälle – besonders in Zeiten mit hoher Nachfrage, etwa im Winter.

Was tun bei Zahlungsproblemen?

Wenn du merkst, dass du deine Stromrechnung nicht mehr zahlen kannst, solltest du schnell handeln:

  • Nimm sofort Kontakt mit deinem Energieanbieter auf. Oft ist eine Ratenzahlung möglich
  • Suche Hilfe bei einer Verbraucherzentrale oder Schuldnerberatung – sie kennen deine Rechte und helfen dir weiter
  • Informiere dich über staatliche Unterstützungsangebote wie das Jobcenter oder Sozialamt. In Notlagen gibt es Darlehen oder Zuschüsse

Was weißt du jetzt?

Mit dem neuen Gesetz hat der Gesetzgeber ein wichtiges Signal gesetzt: Strom ist ein Grundbedürfnis, kein Luxus. Niemand soll ohne Strom leben müssen, nur weil das Geld gerade knapp ist. Die neuen Regeln bringen mehr Gerechtigkeit und Sicherheit – und zeigen, dass Solidarität auch im Energierecht möglich ist. Trotzdem bleibt wichtig: Reagiere frühzeitig, suche Hilfe und bleib nicht allein mit dem Problem.

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